Alle Teilnehmer vom LISC-2010 sind sich einig: “man muss schon ein bisschen verrückt sein, um sich das anzutun”! Aber man muss es sagen, die Strecke ist anspruchsvoll aber super schön und sehr, sehr cool. Der Teamspirit der in 24 gemeinsamen Rennstunden in so einer kleinen Box entsteht ist schon was ganz besonderes. Genauso wie die Möglichkeit in die französische Kultur einzutauchen ;-).
Bereits die Anreise war, da bis auf Thibaut alle Rookies waren, eine spannende Angelegenheit. Keiner wusste was ihn erwarten würde. Für Thibaut war das Erlebnis daher auch doppelt anstrengend, denn er war nicht nur aktiver Skater sondern er musste gefühlt 100 Fragen beantworten ;-). Los ging es mit der Parade, wo man das erste mal Möglichkeit hatte, die Strecke zu erleben. Anschließend kam der Teil, der etwas nervenaufreibend war, nämlich das warten, bis uns der Zugang zu den Boxen gestattet wurde:-). Als das überstanden war, kam so richtig das Gefühl auf: “jetzt geht es los”! Zuvor haben wir noch unseren Teil der Box eingerichtet. Eine Sesselrunde mit in der Mitte Tischen, auf welchen in den nächsten 24 Std. immer was zu Essen liegen sollte – an dieser Stelle auch gleich ein herzlicher Dank an Thibaut´s Eltern für die Unterstützung mit Essen und Wasserkocher für Kaffee ;-). Natürlich musste auch noch der Plan mit den Startreihenfolgen Tag, Nacht 1 und Nacht 2, Tag 2 angebracht werden. Jetzt waren wir bereit – es konnte los gehen!
Gustav wurde von der Gruppe ausgewählt unser Sprinter zu sein. Seine Zeit in diesem Sprint war der Ausschlag an welcher Position Volker als Startläufer ins Rennen starten konnte. Und Gustav machte seine Sache gut. Von den 359 Einzelläufern bzw. Teams erreichte er Platz 90! Wie in LeMans üblich standen auf einer Seite der Strecke die Skates und auf der anderen Seite die Läufer in unserem Fall Volker. Um Punkt 16:00Uhr wurde die Fahne geschwenkt und es ging los :-). Gleich in Runde 3, Monika´s erste Runde, verlor sie den Staffelstab auf dem Weg. Thibaut machte sich auf, einen neuen zu besorgen, dieser sollte aber nur kurze Zeit bei uns bleiben, denn auch Christoph schaffte es so, wie Monika zuvor, diesen auf der Strecke zu verlieren. Aber da das ausschlaggebende Instrument zur Zeitmessung die Chips an unseren Beinen waren und der Staffelstab mehr symbolische Bedeutung hatte entschlossen wir uns, dass Rennen ohne Staffelstab zu bestreiten. Interessant wurde es wieder, als es langsam Nacht wurde. Wir hatten uns in eine 3er und in eine 4er Gruppe aufgeteilt. Eine Gruppe war von 23:00-03:00 unterwegs und die zweite von 03:00-07:00, sodass man sich doch ein bisschen ausruhen konnte. Wir haben die Nacht perfekt gemeistert, alle sind so wie geplant in der Nacht unterwegs gewesen. Volkers Plan der Sonne entgegen zu Skaten ging aufgrund des bewölkten Himmels leider nicht ganz auf. Spannend wurde es das nächste mal um 07:00Uhr, den der Himmel wurde statt taghell, grau. Gewitterwolken zogen auf, und es begann zu regnen. Hier stellten wir uns das erste mal die Frage: “was jetzt?” machen wir Pause während des Regens oder fahren wir weiter? Aber unser im Vorfeld gesetzte Ziel, nämlich: wir skaten 24 Std. durch, setzte sich durch. Und so machten wir es dann auch! Als Gustav auf der Strecke war begann es so richtig zu regnen, als er zurück kam, meinte Monika, sie fährt jetzt einfach mal im Regen weiter, solange bis sie jemand ablöst. Es war für sie aber gar nicht notwendig extra lang zu fahren, denn auch die anderen erklärten sich bereit im Regen zu fahren. Nach zwei Stunden war der Regenspuk aber auch schon wieder vorbei und die Strecke wieder aufgetrocknet. Aber nun machten sich auch die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar. So spürte Christoph nach seiner ersten Runde am zweiten Tag den Schlafmangel, und das seine Kraft aufgebraucht war. Nichts desto trotz unterstützte er den restlichen Tag bis 16:00Uhr wo es notwendig war. Auch Chrisi hatte ein körperliches Problem, sodass er nicht mehr starten konnte, aber auch er übernahm eine (wie sich erst im laufe der kommenden Stunden herausstellen sollte) sehr wichtige Rolle. Die Müdigkeit machte sich bei uns allen mit fehlender Konzentration bemerkbar, somit war Chrisi derjenige der uns in die Runden geschickt hat. Er wusste immer wer wann dran kommt, achtete darauf das auch der Chip montiert wurde und sorgte so dafür, dass uns kein Fehler passierte. Auch koordinierte er, dass Monika – welche als Schlussläuferin ausgewählt wurde, zur rechten Zeit auf der Strecke war. Somit konnten wir dann um kurz nach 16:00Uhr mit einem breitem Grinsen in Gesicht unser Abenteuer LeMans mit 122 Runden, was 510,57km entspricht beenden.
Aber wer waren nun eigentlich “wir” – Wir das waren Kathi, Monika, Chrisi, Thibaut, Christoph, Volker und Gustav als aktive Starter, und als Betreuer die Familien von Christoph und Thibaut. Danke dass ihr uns unterstützt habt!
Einige Highlights der Teilnehmer unseres Teams seien hier auch noch genannt: So war Chrisi begeistert, dass er 45km/h skaten konnte, ohne dass es ihn “aufgeplattelt” hat – das Kurventraining nach rechts hat sich nach seinen Worten ausgezahlt! Kathi ist die Stimmung in den letzten Minuten des Rennens mit zunehmend mehr grinsen in den Gesichtern besonders in Erinnerung geblieben, sowie der erste Biss in ein leckeres französisches Croissant nach dem Rennen. Volker meinte einfach ein super tolles Event, das gemeinsame Leben in der “Box” hat schon was. Für Gustav der übrigens nicht nur beim Sprint für die Startplatzierung sehr schnell war, sondern auch während des Rennens die schnellsten Runden geskatet ist, war das Highlight die Strecke mit dem absolut super Asphalt. Christoph´s Highlight war definitiv, den LISC-Teamgeist auf teilweise recht kleinem Raum über so lange Zeit und bei so einer großen Veranstaltung zu erleben. Ein Highlight bzgl. Teamspirit war für Thibaut auch Monika: “naja, ich gehe für ein paar Runden auf die Strecke ihr entscheidet wann ihr mich ablöst”. Monika ortete durchaus “Suchtpotential”.